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Die Wandlung des Jonas Tämmler

Fußball für Feinschmecker war es sicherlich nicht, der am Sonnabend in der Saarbach-Arena den knapp 100 Zuschauern dargeboten wurde. Aber wenn man nach vier Spieltagen siegloser Tabellenletzter ist, dann muss man vermutlich so spielen, wie es die Kicker der SG Gera-Westvororte gegen den 1. SC 1911 Heiligenstadt taten.
Die Eichsfelder hatten noch in der Vorwoche mit einem 5:1-Kantersieg gegen Glücksbrunn Schweina aufhorchen lassen. In Gera bekam die Mannschaft von Trainer Marco Wehr aber keinen Fuß vor den anderen. Als Referee Paul Geißler (Halle) nach 90 umkämpften Minuten abpfiff, jubelten schließlich die Scheubengrobsdorfer.
Der 1:0-Heimerfolg reichte zwar noch nicht, um die rote Laterne des Tabellenschlusslichts abzugeben, bescherte den Randgeraern aber den Anschluss ans Tabellenmittelfeld. Für das Tor des Tages hatte Westvororte-Innenverteidiger Maximilian Kurth gesorgt, der nach einem Struz-Freistoß aus dem Halbfeld den Ball per Kopf unhaltbar ins lange Eck verlängerte (56.).
„Obwohl wir stark ersatzgeschwächt waren und nur Ersatztorwart Cedric Thrum auf der Bank hatten, haben wir heute abgeliefert. Jeder hat gekämpft bis zum Umfallen. Hinten haben wir kaum etwas zugelassen. Die Dreierkette stand sehr gut. Wir haben gepresst bis zur letzten Minute und uns das erforderliche Spielglück erarbeitet“, schätzte Hausherren-Kapitän Tim Richter ein. Heiligenstadts Trainer Marco Wehr zeigte sich vom Auftritt seiner Mannschaft enttäuscht. „Unser Gegner hat aus seinen begrenzten Möglichkeiten zu unserem Leidwesen viel gemacht. Freilich kann man sagen, solchen Fußball wollen wir in der Thüringenliga nicht spielen. Trotzdem müssen wir damit besser umgehen. Wir haben nie unseren Rhythmus gefunden und keine Tore gemacht, obwohl genug Möglichkeiten vorhanden waren. Aber vor dem Tor hat uns der letzten Biss, der unbedingte Wille gefehlt. Dass wir durch einen Standard verlieren, ist umso bitterer“, kommentierte der einstige Heiligenstädter Mittelfeld-Motor.
Westvororte hatte beim Heimdebüt des neuen Trainers Kasan Ramadan mit dem letzten Aufgebot begonnen. Philipp Rehnelt (Urlaub), Benjamin Bohm (verletzt) und Maximilian Cherouny (gesperrt) standen nicht zur Verfügung. In Sachen Torchancen taten sich beide Mannschaften schwer.
Kurz vor der Pause bewahrte der in der Vorwoche arg gescholtene Jonas Tämmler zwischen den Pfosten sein Team mit zwei Glanzparaden vor einem Rückstand. Nach Wiederbeginn riskierte Westvororte in der Offensive etwas mehr. Eine Eingabe von Amadou Mouctar Diallo wurde im letzten Moment geklärt (51.). Nach dem umjubelten 1:0 für die Hausherren fünf Minuten später mussten die Geraer ab der 68. Minute auch noch mit einem Spieler weniger auskommen. Lionel Kirstein hatte nach einem Foul an der Mittellinie Gelb-Rot gesehen (68.).
Trotz Heiligenstädter Feldvorteile gelang es den Gästen kaum einmal, richtig torgefährlich zu werden, weil man nie konsequent den Abschluss suchte. Trotzdem waren die Eichsfelder in der Schlussminute dem Ausgleich ziemlich nahe, als Adrian Wilhelm mit seinem Flachschuss von der Strafraumgrenze im starken Jonas Tämmler seinen Meister fand (90.).
Der junge Schlussmann war binnen einer Woche von der tragischen Figur vom Sondershausen-Spiel zum Sieggaranten gegen Heiligenstadt geworden.
714 Stufen in unter zehn Minuten

Schon die Treppen zur Wohnung im fünften Stock können mitunter zur anstrengenden Übung werden. Freiwillig 39 Etagen zu Fuß nach oben, im Laufschritt und das auch noch mit rund 20 Kilogramm zusätzlich durch die Feuerwehr-Schutzausrüstung, das haben sich jüngst die Geraer Florian Wedel (18) und Sean Paul Renker (20) zugemutet. Sie gingen als Team beim Kölnturm Treppenlauf in der Rheinmetropole an den Start und bezwangen die 714 Stufen des Bürogebäudes in 9:36 Minuten.Mehrere Teams überholt
„Ich dachte, es wird anstrengender“, meint Florian Wedel: „Ich war dann doch überrascht, wie gut es ging. Die Teams sind zeitversetzt gestartet und wir haben drei bis vier andere Mannschaften überholen können.“ Zu zweit galt es, das Hochhaus zu bezwingen, erst als beide im Ziel waren, wurde die Zeit genommen. „Man läuft als Trupp, wie im Einsatz“, sagt Florian Wedel, der Mitglied der freiwilligen Feuerwehr in Gera-Liebschwitz ist. Sein Teamkollege gehört der Wehr in Gera-Thränitz an. In Schutzausrüstung und mit Atemschutz so schnell wie möglich Treppenhäuser hinauf zu sprinten, darauf kann es auch im Ernstfall für die Feuerwehrleute hinauslaufen. Daher kann der sportliche Wettkampf auch als Training für den Ernstfall gesehen werden.
Unterstützt wurde die Teilnahme der Beiden im Übrigen durch das Geraer Amt für Brand- und Katastrophenschutz und durch den Stadtfeuerwehrverband. „2012 hat mein Onkel schonmal in Berlin an sowas teilgenommen. Für uns Beide war es aber der erste Start bei so einer Veranstaltung“, sagt Florian Wedel. Zweimal habe man im Vorfeld gezielt auf die Veranstaltung hin trainiert, auf der Himmelsleiter in Gera. Außerdem gab es individuelle Vorbereitung in Ronneburg und im Fitnessstudio.Platz eins in ihrer Altersklasse
Das hat sich gelohnt. Denn mit ihrer Zeit holten die beiden Geraer Platz eins in der Altersklasse 30, in der das Alter beider Starter addiert nicht über 39 liegen darf. In der Gesamtwertung ging es immerhin auf Rang 42 unter rund 200 Teams für Renker, Sportstudent bei der Bundeswehr, und Wedel, der ab Oktober Sicherheit und Gefahrenabwehr in Magdeburg studiert. In der hiesigen freiwilligen Feuerwehr will er trotzdem bleiben, sich am Studienort womöglich auch eine suchen. Und vielleicht ja auch bei weiteren Treppenläufen hoch hinaus.
Übrigens: Runterwärts ging es die 132 Meter des Kölner Hochhauses dann mit dem Fahrstuhl, verrät Florian Wedel.
Fahrbahnsanierungsarbeiten auf der B92 in Gera
Im Auftrag des Tiefbau- und Verkehrsamtes der Stadt Gera beginnen ab dem 18. Juli 2022 die Arbeiten für die Sanierung der B92. Es erfolgt eine abschnittsweise Erneuerung der Fahrbahnoberfläche.
Für die gesamte Bauzeit ist geplant, die Straße Stadtring Süd-Ost zwischen Braustraße und Abzweig Zschippern/Thränitz als Einbahnstraße einzurichten. Der Verkehr in Richtung Greiz/Weida wird über die Straße des Bergmanns und die Theaterstraße umgeleitet. Die Arbeiten werden durch die Firma Thüringer Straßenwartungs- und Instandhaltungsgesellschaft mbH & Co. KG ausgeführt und sollen voraussichtlich bis zum 6. August 2022 fertiggestellt sein.
Die Stadt Gera bittet alle Verkehrsteilnehmenden, Anliegerinnen und Anliegen sowie Betroffenen um Verständnis für diese Maßnahme.
22,9 Millionen Euro Fördermittelsumme für schnelles Internet bis 2024 – Ortsteile, Schulen und Gewerbegebiete fokussiert

Im Rahmen des angestrebten Breitbandausbaus hat die Stadt Gera ein Telekommunikationsunternehmen damit beauftragt, bestimmte unterversorgte Adressen an das bereits bestehende firmeneigene Breitbandnetz anzuschließen und mit schnellem Internet zu versorgen (sh. beiliegende Karte – Breitband Ausbaugebiete 2021). Bereits im Dezember 2016 wurde der erste Fördermittelantrag zum Breitbandausbau beim Bund im Rahmen der „Weiße Flecken“-Förderung eingereicht. Allerdings scheiterte der Ausbau 2019 nach abgeschlossener Ausschreibung, da das erstplatzierte Angebot finanziell weit über der vorläufig bewilligten Fördersumme lag. Eine Erhöhung der Fördersumme wurde zum damaligen Zeitpunkt nicht in Aussicht gestellt.
Zwischenzeitlich wurde eine inhaltliche Änderung des Förderprogramms durchgeführt. Unter anderem folgte durch die Änderung die Erhöhung von ursprünglich mindestens 50 Mbit/s auf 1 Gbit/s im Förderprogramm. In der Folge wird nun der Ausbau im Versorgungsgebiet flächendeckend mit Glasfaser fokussiert. Dies bildet einen Vorteil gegenüber der ersten Runde, da Glasfaser als nachhaltige Zukunftstechnologie gilt. Der neue Fördermittelantrag seitens der Stadt Gera wurde im Dezember 2019 eingereicht. Bund (60 %) und Land (40 %) bewilligten den Antrag vorläufig und haben insgesamt eine Förderung in Höhe von 22,9 Millionen EUR in Aussicht gestellt. Die aktuelle Förderung erfolgt als Zuschuss zum Ausgleich einer Wirtschaftlichkeitslücke. Das zukünftig beauftragte Telekommunikationsunternehmen baut somit das eigene Netz aus. Das Ausbaugebiet selbst besteht aus den nach den Förderkriterien unterversorgten Adressen. Es handelt sich dabei um Adressen mit einer Internetanbindung unter 30 Mbit/s.
Der Ausbau liegt vorrangig in den Ortsteilen, also am Stadtrand. Wann genau in welchem Ortsteil ausgebaut wird, wurde den Telekommunikationsunternehmen auch aus wirtschaftlichen Gründen nicht vorgegeben.
Da die verschiedenen Telekommunikationsunternehmen über kein deckungsgleiches Netz vor Ort verfügen, konnte die Stadt Gera im Rahmen der Ausschreibung keine Vorgaben zum Verlauf des neuen Breitbandnetzes machen. Gleiches gilt für die Reihenfolge des Ausbaus der einzelnen Ortsteile, da ein sinnvoller Ausbau unter Beachtung eines sparsamen Fördermitteleinsatzes auch immer davon abhängt, wo bereits ein ausgebautes Breitbandnetz vorhanden ist und das geförderte Netz angeschlossen werden kann. Schlussendlich kann man sagen, dass es sich bei dem Fördergegenstand um keine Baumaßnahme im eigentlichen Sinne handelt, wo der Verlauf des Netzes und der Zeitplan vorgegeben werden kann. Zudem erfolgt der Ausbau in allen Gewerbegebieten und in vielen Schulen (z. B. Ostschule, 4. Regelschule, Zwötzener Schule und allen Berufsschulen).
Sofern die noch notwendigen formalen Prozesse auf Bundes- und Landesebene reibungslos verlaufen, soll der Ausbau noch dieses Jahr beginnen und bis März 2024 abgeschlossen sein. Insgesamt wird somit eine höhere zweistellige Millionensumme in die Stadt und deren Infrastruktur investiert, da neben dem Zuschuss von Bund und Land auch das Telekommunikationsunternehmen aus Eigenmitteln nochmals zusätzliche Summen investiert. Durch die Wirtschaftsförderung der Stadt wird gegenwärtig eine Internetpräsenz eingerichtet, auf der sich zukünftig über den Projektfortschritt informiert werden kann. Dort sollen u. a. auch alle Ausbaugebiete dargestellt werden.
Mittlerweile wurde Mitte März dieses Jahres das Auswahlverfahren beendet und aktuell bei Bund und Land ein Konkretisierungsantrag gestellt. In dessen Ergebnis wird die Stadt einen finalen Zuwendungsbescheid erhalten. Erst wenn dieser vorliegt, kann mit der Umsetzung begonnen werden. Aktuell wird davon ausgegangen, dass noch im Jahr 2022 mit der Umsetzung begonnen werden könnte und bis 2024 die Maßnahme abgeschlossen sein würde.
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