Wirtschaftsminister bringt Fördermittelbescheid über 9,2 Millionen Euro. Damit hat Gera jetzt 23 Millionen Euro sicher.
Der Landtagsabgeordnete Andreas Schubert (Linke), Oberbürgermeister Julian Vonarb (parteilos) und Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) während der Fördermittelübergabe. Peter Michaelis
Sylvia Eigenrauch
Gera Einen Scheck über knapp 9,2 Millionen Euro Fördermittel hatte am Dienstag Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) für Gera im Gepäck. Zusammen mit dem Geld des Bundes können nun fast 2500 Anschlüsse mit einem GigaBit/s gebaut werden.
Anfang August hatte der Bund bereits 13,76 Millionen Euro zugesagt. Damit stehen der Stadt für den Breitbandausbau fast 23 Millionen Euro zur Verfügung. Ortsteile am Stadtrand, vier Gewerbegebiete und 47 der 52 Geraer Bildungseinrichtungen können damit auf Glasfaseranschlüsse hoffen. Die fünf anderen sind schon versorgt. „Dabei ist die öffentliche Hand nur der Lückenbüßer“, erklärte der Minister. Die Verantwortung für den Ausbau des schnellen Internets habe der Bund den privaten Telekommunikationsunternehmen übertragen. „Nur dort wo es für sie unwirtschaftlich ist, schließen wir die Wirtschaftlichkeitslücke“, erklärte Tiefensee.
„Das ist eine guter Tag für Gera“, sagte Oberbürgermeister Julian Vonarb (parteilos) und lobte die Wirtschaftsförderung in der Stadt für ihre Hartnäckigkeit. Er rekapitulierte, dass Gera seit 2016 um den Breitbandausbau ringt. Schon einmal waren Fördermittel zugesagt. „Es scheiterte, weil wir nach der Ausschreibung über der Fördersumme lagen und keinen Zusatz vom Land gewährt bekamen“, erinnert sich Susanne Ragutt-Hinz, Sachbearbeiterin im Team Wirtschaftsförderung der Stadtverwaltung. Im Frühjahr hatte Landtagsabgeordneter und Stadtratsmitglied Andreas Schubert (Linke) Hilfe angeboten und ein Gespräch mit der Staatssekretärin im Wirtschaftsministerium angeschoben. „Ich denke nicht nur an Online-Shopping, sondern auch an Telemedizin und Homeschooling“, so Schubert.
Jetzt steht die hundertprozentige Förderung und kann die vorbereitete europaweite Ausschreibung noch in diesem Jahr starten. „In einem halben Jahr soll Baustart sein“, wünscht sich Wirtschaftsförderer Tobias Werner.
Wo genau, das könne er nicht sagen. Das hängt vom Telekommunikationsunternehmen ab und davon, welches Netz es wo bereits verlegt habe.