Gera. Wenn der Wasserpegel der Weißen Elster und ihrer Nebengewässer steigt und Wassergefahren wie Überschwemmungen, Hochwasser oder Eisgang im Stadtgebiet drohen, ist sie ab sofort einsatzbereit: Die Geraer Wasserwehr. Darüber informiert die Stadtverwaltung in einer Pressemitteilung. Demnach seien zunächst 68 ehrenamtliche Bürgerinnen und Bürger von Oberbürgermeister Julian Vonarb (parteilos) für diesen Wach- und Hilfsdienst offiziell berufen worden.
Mit der Wahl der aktuell zehn Abschnittsleitungen und deren Stellvertretung sei die Einsatzfähigkeit der Wasserwehr hergestellt. „Unsere Wasserwehr lebt vom aktiven ehrenamtlichen Engagement. Deshalb freuen wir uns, dass sich so viele Bürgerinnen und Bürger in Gera zu diesem besonderen Freiwilligendienst bereit erklärt haben und sich aktiv für den Hochwasserschutz einsetzen wollen“, freut sich Vonarb.
Insgesamt gibt es elf Einsatzabschnitte, die den Einzugsgebieten der Gewässer 2. Ordnung zugeordnet sind und daher auch mehrere Ortsteile umfassen können. Einzig für den Bereich Aga gebe es demnach noch keine Abschnittsleitung und Stellvertretung, hieß es auf Nachfrage. In den Einsatzabschnitten sollen die Ehrenamtlichen zukünftig den professionellen Katastrophenschutz der Stadt Gera unterstützen, zum Beispiel durch die fortlaufende Beobachtung von Deichen und Brücken, die Durchführung vorbeugender Sicherungsmaßnahmen sowie die Bekämpfung konkreter Gefahren.
„Damit zukünftig alle Hand in Hand arbeiten, ist es wichtig, dass die Aufgabenbereiche klar voneinander abgegrenzt sind. Wichtige Handlungsgrundlage für die Wasserwehr-Mitglieder bildet der Alarm- und Einsatzplan“, betont Geras Umweltamtsleiter Konrad Nickschick. Entsprechende Übungen und Einsatzschulungen der eh- renamtlichen Helferinnen und Helfer würden demnach wieder statt- finden, sobald die Pandemielage dies zulässt.
Das Stadtgebiet Gera war in der Vergangenheit immer wieder von Überflutungen und Hochwasser betroffen, zuletzt im Jahr 2013. Aus diesem Grund ist die Stadt entsprechend des Thüringer Wassergesetzes vom 28. Mai 2019 dazu verpflichtet, einen Wasserwehrdienst einzurichten und erforderliche Hilfsmittel dazu bereitzustellen. Gefördert werde die erstmalige Ausstattung zur Wahrnehmung des Wasserwehrdienstes durch die Aufbaubank Thüringen. Ende 2020 wurde das Vorhaben in Gera durch den Stadtratsbeschluss der Wasserwehrdienstsatzung auf den Weg gebracht.
Bei der Geraer Wasserwehr mitmachen kann jeder, der volljährig ist und sich den Aufgaben gewachsen fühlt. Körperliche Fitness ist wünschenswert, aber nicht zwingend erforderlich, weil die Aufgabenbereiche vielfältig sind: So werden die Mitglieder unter anderem auch für Deichläufe, den Telefondienst und die Anleitung Freiwilliger im Befüllen und Aufschichten von Sandsäcken eingesetzt. Hilfreich sind in jedem Falle Ortskenntnisse in den insgesamt elf Abschnitten im Stadtgebiet Gera. red
Die Anmeldung ist formlos, aber unter Angabe von Name, Adresse, Geburts- datum, telefonischer Erreichbarkeit und E-Mail-Adresse möglich. Nähere Infos im Umweltamt, Amthorstraße 11, 07545 Gera, Telefon: 0365/838 4200 oder E-Mail an wasserwehr@gera.de