Schon die Treppen zur Wohnung im fünften Stock können mitunter zur anstrengenden Übung werden. Freiwillig 39 Etagen zu Fuß nach oben, im Laufschritt und das auch noch mit rund 20 Kilogramm zusätzlich durch die Feuerwehr-Schutzausrüstung, das haben sich jüngst die Geraer Florian Wedel (18) und Sean Paul Renker (20) zugemutet. Sie gingen als Team beim Kölnturm Treppenlauf in der Rheinmetropole an den Start und bezwangen die 714 Stufen des Bürogebäudes in 9:36 Minuten.Mehrere Teams überholt
„Ich dachte, es wird anstrengender“, meint Florian Wedel: „Ich war dann doch überrascht, wie gut es ging. Die Teams sind zeitversetzt gestartet und wir haben drei bis vier andere Mannschaften überholen können.“ Zu zweit galt es, das Hochhaus zu bezwingen, erst als beide im Ziel waren, wurde die Zeit genommen. „Man läuft als Trupp, wie im Einsatz“, sagt Florian Wedel, der Mitglied der freiwilligen Feuerwehr in Gera-Liebschwitz ist. Sein Teamkollege gehört der Wehr in Gera-Thränitz an. In Schutzausrüstung und mit Atemschutz so schnell wie möglich Treppenhäuser hinauf zu sprinten, darauf kann es auch im Ernstfall für die Feuerwehrleute hinauslaufen. Daher kann der sportliche Wettkampf auch als Training für den Ernstfall gesehen werden.
Unterstützt wurde die Teilnahme der Beiden im Übrigen durch das Geraer Amt für Brand- und Katastrophenschutz und durch den Stadtfeuerwehrverband. „2012 hat mein Onkel schonmal in Berlin an sowas teilgenommen. Für uns Beide war es aber der erste Start bei so einer Veranstaltung“, sagt Florian Wedel. Zweimal habe man im Vorfeld gezielt auf die Veranstaltung hin trainiert, auf der Himmelsleiter in Gera. Außerdem gab es individuelle Vorbereitung in Ronneburg und im Fitnessstudio.Platz eins in ihrer Altersklasse
Das hat sich gelohnt. Denn mit ihrer Zeit holten die beiden Geraer Platz eins in der Altersklasse 30, in der das Alter beider Starter addiert nicht über 39 liegen darf. In der Gesamtwertung ging es immerhin auf Rang 42 unter rund 200 Teams für Renker, Sportstudent bei der Bundeswehr, und Wedel, der ab Oktober Sicherheit und Gefahrenabwehr in Magdeburg studiert. In der hiesigen freiwilligen Feuerwehr will er trotzdem bleiben, sich am Studienort womöglich auch eine suchen. Und vielleicht ja auch bei weiteren Treppenläufen hoch hinaus.
Übrigens: Runterwärts ging es die 132 Meter des Kölner Hochhauses dann mit dem Fahrstuhl, verrät Florian Wedel.