Bundesregierung wird Schüssel für Starlink bezahlen

SPACEX: Bundesregierung wird Schüssel für Starlink bezahlen

Schüssel gratis aus dem Steuertopf: Bundesminister Scheuer und Elon Musk hatten sich vor wenigen Tagen auf der Baustelle des Tesla-Werks in Brandenburg getroffen.

31. Mai 2021, 22:09 Uhr

Die Schüssel lässt sich einfach zusammenstecken.
Die Schüssel lässt sich einfach zusammenstecken. (Bild: Martin Wolf/Golem.de)

Starlink von Spacex erhält Unterstützung von der Bundesregierung. Das Unternehmen von Elon Musk wird nach Informationen des Handelsblatts Haushalten in ländlichen Gebieten Gutscheine für Satelliteninternet zur Verfügung stellen. Das Programm läuft in wenigen Wochen an. „Bezuschusst werden sollen die Ausgaben für die Anschaffung der technischen Ausrüstung und Installation“, hieß es aus dem Bundesministerium für Verkehr.

Die Höhe des Zuschusses soll sich auf 500 Euro belaufen. Zuvor hatte Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) von 200.000 Haushalten gesprochen, die gefördert werden können. Damit kann Starlink rein rechnerisch bis zu 100 Millionen Euro erwarten, es gibt aber auch noch andere Anbieter für Satelliteninternet.

„Die monatlichen Kosten für die Nutzung des Anschlusses werden vom Zuschuss nicht erfasst sein“, stellte das Ministerium klar. Monatlich verlangt Starlink 99 US-Dollar/Euro, die Hardware kostet einmalig 499 US-Dollar/Euro.

Starlink ist bestehendem Satelliteninternet überlegen

Dafür werden sehr hohe Datenraten geboten. Eine Volumenbegrenzung gibt es nicht. Da sich der Dienst noch in der Betaphase befindet, gibt es erhebliche Schwankungen bei der Datenübertragungsrate. Eine Messung der Bundesnetzagentur ergab am 16. April 2021 eine Laufzeit von 20 ms, einen Download von 278,56 MBit/s und einen Upload von 66,47 MBit/s.

Scheuer und Musk hatten sich vor wenigen Tagen auf der Baustelle des Tesla-Werks in Brandenburg getroffen und über das Projekt gesprochen.

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Tobias Miethaner, Abteilungsleiter beim Bundesverkehrsministerium, hat bereits im Oktober 2020 über eine Förderung von Satelliteninternet geredet. In weiteren Berichten war von einer halben Million Haushalten in abgelegenen Gebieten die Rede, die auf absehbare Zeit keinen schnellen Anschluss erhalten. Einen Vorschlag für die staatliche Förderung von Satelliteninternet für die Betroffenen haben der Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten (VATM) sowie das SPD-Wirtschaftsforum beim Digitalgipfel der Bundesregierung im November 2020 eingebracht. Hier wurde noch eine staatliche Förderung von 500 bis 1.000 Euro diskutiert.

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