Die Thränitzer haben für den Ausbau schon viele Zusagen erhalten und hoffen nun auf eine baldige Lösung:
Von Christiane Kneisel
Gera-Thränitz. „Ursprünglich wurde uns unter Oberbürgermeister Norbert Vornehm versprochen, dass wir demnächst Internet haben. Unter diesem „demnächst“ hatten wir einen Zeitraum von ein, zwei Jahren verstanden. Nun gingen etliche Jahre seit Norbert Vornehm ins Land und es hat sich immer noch nicht viel bewegt“, erzählt Dieter Karius, Ortsteilbürgermeister von Thränitz. Auch Minister Wolfgang Tiefensee wäre schon da gewesen und hätte informiert, dass sich bis zum Jahr 2019 etwas tut. Die Zeit bis dahin wird zweifellos knapp.
Allerdings sei nun nach Auskunft der Stadt wenigstens eine Ausschreibung für den Netzausbau in Gera erfolgt, können die Thränitzer berichten. Darin seien alle Ortsteile aufgenommen, die derzeit über gar kein Internet verfügen wie eben der Stadtteil beziehungsweise über weniger als 50.000 Mbit zur Verfügung haben.
„Eigentlich sollte diese Ausschreibung schon durch sein, wurde aber nochmals verlängert, weil es nicht so einfach ist, ein riesiges Gebiet in Zahlen zu fassen“, erklärt Dieter Karius. Er ist selbst gespannt, welcher Zeitrahmen nun abgesteckt wird. Dass die Landesregierung für das Projekt schon Fördergelder zugesichert hat, stimmt ihn auf jeden Fall hoffnungsvoll.
Die Thränitzer haben ihre Hausaufgaben gemacht, aufgelistet, welche Privatleute und Firmen in Thränitz, Collis und im Gebiet Am Stern schnelles Internet haben wollen, Die Liste liegt im Rathaus. „Aber seitdem haben wir nichts mehr gehört“, so der Ortsteilbürgermeister. „Bei uns gibt es weder ISDN-Anschlüsse, die man sinnvoll mit Internet nutzen, noch LTE-Verbindungen, die man buchen kann. Für letzteres stehen die Masten in Ronneburg, sind jedoch alle ausgebucht“, berichtet Matthias Diezel, stellvertretender Ortsteilbürgermeister. Will er selbst daheim Filme oder ähnliches aus dem Internet anschauen, lädt er sie sich zuvor in der Firma herunter „In der Stadt Gera hat man die Möglichkeiten fürs Internet peu à peu erhöht und den Erfordernissen weitgehend angepasst, im ländlichen Raum ist nichts passiert“, so Diezel. Er weiß von etlichen Firmen, die darauf warten – die Pension Kutschbach in Collis will den Hausgästen Internet anbieten, Anhänger Braune braucht es für die tägliche Arbeit. Dieter Karius: „Wir wissen schon nicht mehr, wie wir die Leute vertrösten sollen. Und wir können nicht noch 30 Jahre warten, bis hier etwas passiert.“
Quelle: https://gera.otz.de/web/gera/startseite/detail/-/specific/Immer-noch-kein-Internet-in-Thraenitz-900898632