Größte Baustelle für Thränitz bleiben die Anliegerstraßen

Gera-Thränitz Der Spielplatz am Gemeindezentrum in Thränitz soll dieses Jahr vervollständigt werden. Das Projekt wurde vom Ortsteilrat angekurbelt. Bereits seit rund zwei Jahren stehen erste Geräte und mehrere Sitzgelegenheiten. Jetzt seien auch weitere Spielgeräte, wie eine Rutsche und eine Schaukel von der Stadt Gera bestellt worden. „Bisher hing es leider immer am Geld“, berichtet der Ortsteilbürgermeister Dieter Karius.

Wann genau, die Arbeiten am Spielplatz beginnen, entscheide die Stadt. „Ich denke, dass das spätestens im Herbst erledigt ist. Wir fragen schon immer nach, damit es bei der Stadt ja nicht in Vergessenheit gerät“, so der Ortsteilbürgermeister.

Ein großes Problem, an dem Dieter Karius und der Ortsteilrat arbeiten, sei das langsame Internet in allen Teilen des Ortsteils. Besonders in Collis lasse der Ausbau zu wünschen übrig. „Gerade jetzt, in Zeiten des Homeoffice und Homeschoolings ist eine gute Internetverbindung wichtig“, so der Ortsteilbürgermeister. „Viele Städte haben gutes Internet und rüsten zusätzlich auf. Bei uns hingegen kann der Gastronom aus Collis nicht einmal W-LAN anbieten.“ Es seien dafür schon Fördergelder eingegangen. Einen konkreten Termin, wann mit dem Ausbau begonnen werde, gibt es noch nicht.

Die größte Arbeit machen dem Ortsteil Thränitz derzeit die Straßen. Die drei großen Anliegerstraßen in die jeweiligen Siedlungen müssen mindestens zwei Mal im Jahr durch das Tiefbauamt ausgebessert werden. „Spätestens ein Vierteljahr, nachdem ausgebessert wurde, sehen die Straßen wieder katastrophal aus“, beschreibt Dieter Karius den Zustand. Das Wasser könne aufgrund der Bauweise der Straße nicht ablaufen, da die Einläufe fehlen. Gerade in den Winterperioden sei das Problem stark ausgeprägt. Ohne die Arbeiten des Tiefbauamts würden viele Einwohner nicht auf ihre Grundstücke kommen. „Der Ortsteilrat und ich kämpfen schon seit Jahren“, sagt Karius, „Viele Bürger beschweren sich immer wieder. Doch ich kann da leider wenig machen. Das muss die Stadt Gera tun“.

Aufgrund der Pandemie musste das Maibaumsetzen auch in Thränitz abgesagt werden. „Ich hoffe aber, dass wir unser Herbstfest im Oktober oder November wieder feiern können“, erzählt Dieter Karius. Dort gebe es Live-Musik, ein Festzelt und viele verschiedene Beschäftigungsmöglichkeiten für Kinder. Der Ortsteilbürgermeister spiele auch mit dem Gedanken, erstmals einen Weihnachtsmarkt zu veranstalten. „Dieses Jahr konnte leider so wenig stattfinden. Veranstaltungen stärken den Zusammenhalt der Gemeinschaft sehr“, so Karius.

Quelle OTZ

Schnelles Internet in Thränitz Fehlanzeige

Thränitz, Collis, Stern sind nach wie vor weiße Flecken.

Matthias Diezel nimmt mit Offenem Brief an Minister Tiefensee das Land in die Pflicht.

Matthias Diezel aus Thränitz, stellvertretender Ortsteilbürgermeister, hat Unterschriften für den Internetausbau gesammelt und einen Offenen Brief an Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) geschickt

Gera-Thränitz „Der Ausbau drängt, seit es Internet gibt. Es gab mehrere Zusagen seitens der Stadt, es gibt die 2015 beschlossene Ausbauförderung von Bund und Land und das Ziel, dass der Ausbau bis 2020 abgeschlossen sein soll. Seitdem gibt es immer wieder Zusagen und Absagen. Wirklich getan hat sich nichts“, macht der Thränitzer Matthias Diezel seinem Unmut Luft. Noch immer sind die Geraer Ortsteile Thränitz, Collis und Stern weiße Flecken, profitieren gar nicht oder kaum vom Internetausbau.

Station in Ronneburg ausgereizt

„Die wenigen hier im Ort vor vielen Jahren verlegten Leitungen werden für Telefonanschlüsse genutzt. Man kann sie auch nicht mit Internet versorgen, da sie von der nächsten Station zu weit weg sind und damit hier nichts mehr ankommen würde“, beschreibt er das Dilemma. Vor etlichen Jahre habe man es über die alten Leitungen probiert, was da aber letztlich an Geschwindigkeit ankomme, wäre viel zu wenig. „Damit kann man keine Website laden“, versichert Diezel. Und selbst ein LTE-Anschluss lasse sich nicht mehr beantragen, da die Station in Ronneburg ausgereizt sei. „Bei keinem Provider, weder bei der Telekom noch bei Vodafone oder O2.“ Bei allem habe die Stadt ihren Part erfüllt, würde mit dem Land in Verhandlung stehen, hat Diezel erfahren. Deshalb versucht es Matthias Diezel – als Privatmann und in seiner Funktion als stellvertretender Ortsteilbürgermeister von Thränitz – nun mit einem Offenen Brief an Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee. „Damit es endlich vorwärts geht, denn das ist kein Stand der Technik“, ist seine Intention. Er weiß, dass das Internet-Problem derzeit viel Initiative im Ort ausbremst. „Das beginnt mit dem Kindergarten, deren Mitarbeiter sehr lange allein für das Ausfüllen eines Formulars benötigen. Das setzt sich mit der Firma „Anhänger Braune“ fort, die für eine simple Bestellung beim Lieferanten einen halben Tag beschäftigt ist. Und auch die Gaststätte Kutschbach leidet darunter. Zwar können Kunden wenigstens per EC-Karte zahlen, beim WLan für Pensionsgäste, heute Standard, hört es aber schon wieder auf. Selbst Schüler, die oft für Aufgaben das Internet benötigen, haben schlechte Karten. Will Matthias Diezel von zu Hause aus arbeiten – der Angestellte bei der Prignitzer Leasing AG ist auch zuständig für die IT-Technik – gelingt ihm das nur übers Handy.

Auf Wanderung 2015 bereits Thema

Bei der gemeinsamen Wanderung am Reformationstag 2015 zur Eröffnung des Lutherweges in Collis hatte der Thränitzer vom Minister die Zusage erhalten, dass das Land Thüringen sich für den Ausbau einsetzt und alle unterversorgten Gebiete, zu denen die Gemeinde Thränitz gehört, bis 2019 anschließt. „Ich möchte Sie im Namen der Einwohner gern beim Wort nehmen und an Ihre Zusage erinnern“, heißt es nun in dem Offenen Brief. Dem Schreiben hat der Thränitzer eine lange Liste an Unterschriften angefügt. „Wirklich alle im Ort, die ich bei meinem Rundgang zu Hause antreffen konnte, haben dafür auch unterschrieben“, so Matthias Diezel. Sein Brief ist jetzt unterwegs und er hofft, dass sich der Minister bei dieser Problematik für seine neue, zweite Heimatstadt engagiert.

Von Christiane Kneisel

Quelle: https://gera.otz.de/web/gera/startseite/detail/-/specific/Schnelles-Internet-in-Thraenitz-Fehlanzeige-215601905

Mal so zur Info

Das Breitbandkompetenzzentrum Thüringen (BKT) bündelt Informationen rund um das Thema Breitbandausbau. Hier schon mal die sechs häufigsten W-Fragen. 

 Wer ?

Das Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft (TMWWDG) hat die Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen mbH (LEG) mit dem Betrieb des Breitbandkompetenzzentrums Thüringen (BKT) beauftragt. In Kooperation mit der Thüringer Aufbaubank (TAB) informiert das BKT rund um das Thema Breitbandausbau in Thüringen. 

 Was ?

Das Breitbandkompetenzzentrum Thüringen (BKT) koordiniert z.B. zahlreiche Aktivitäten, steht den kommunalen Gebietskörperschaften bei der Realisierung einer breitbandigen Infrastruktur zur Seite und bietet Unterstützung in koordinierender, organisatorischer und fachlicher Hinsicht.

 Wann ?

Bis 2020 sollen neben dem Lückenschluss bei der Grundversorgung (mind. 2 M/Bits) Haushalte über einen Internetzugang mit mind. 30 MBit/s verfügen. Darüber hinaus sind auch Zugänge für 100 MBit/s zu ermöglichen. In den nächsten Jahren sollen 50 MBit/s flächendeckend und in Ballungszentren sowie Gewerbegebieten 1 Gigabit zur Verfügung stehen.

 Wo ?

Ziel des Bundes und des Landes ist es, flächendeckend eine Breitbandversorgung von 50 MBit/s zur Verfügung zu stellen. In Gewerbegebieten und Ballungsräumen soll darüber hinaus eine Versorgung von 1 Gigabit und mehr gewährleistet werden.

 Wie ?

Insbesondere dort, wo ein wirtschaftlicher Ausbau (Regelausbau) in den nächsten Jahren nicht absehbar ist, kann der Ausbau der Breitbandinfrastruktur durch Förderung unterstützt werden (Schließung der Wirtschaftlichkeitslücke). Für Fragen rund um die Förderung stehen Ihnen unsere erfahrenen Berater gerne zur Seite (Hotline 0361 5603 306).

 Warum ?

Neben der kulturellen Bedeutung ist die Verfügbarkeit eines schnellen Internetzugangs für die Lebens- und Arbeitswelt von zunehmender Bedeutung. Damit die Thüringer Bürger und Unternehmen nicht von technologischen und sozialen Entwicklungen abgekoppelt werden, brauchen wir schnelles Internet.

Quelle: http://www.thüringen-online.de

Surfen im Internet – keine Chance

Die Thränitzer haben für den Ausbau schon viele Zusagen erhalten und hoffen nun auf eine baldige Lösung:


Von Christiane Kneisel
Gera-Thränitz. „Ursprünglich wurde uns unter Oberbürgermeister Norbert Vornehm versprochen, dass wir demnächst Internet haben. Unter diesem „demnächst“ hatten wir einen Zeitraum von ein, zwei Jahren verstanden. Nun gingen etliche Jahre seit Norbert Vornehm ins Land und es hat sich immer noch nicht viel bewegt“, erzählt Dieter Karius, Ortsteilbürgermeister von Thränitz. Auch Minister Wolfgang Tiefensee wäre schon da gewesen und hätte informiert, dass sich bis zum Jahr 2019 etwas tut. Die Zeit bis dahin wird zweifellos knapp.

Allerdings sei nun nach Auskunft der Stadt wenigstens eine Ausschreibung für den Netzausbau in Gera erfolgt, können die Thränitzer berichten. Darin seien alle Ortsteile aufgenommen, die derzeit über gar kein Internet verfügen wie eben der Stadtteil beziehungsweise über weniger als 50.000 Mbit zur Verfügung haben.

„Eigentlich sollte diese Ausschreibung schon durch sein, wurde aber nochmals verlängert, weil es nicht so einfach ist, ein riesiges Gebiet in Zahlen zu fassen“, erklärt Dieter Karius. Er ist selbst gespannt, welcher Zeitrahmen nun abgesteckt wird. Dass die Landesregierung für das Projekt schon Fördergelder zugesichert hat, stimmt ihn auf jeden Fall hoffnungsvoll.

Die Thränitzer haben ihre Hausaufgaben gemacht, aufgelistet, welche Privatleute und Firmen in Thränitz, Collis und im Gebiet Am Stern schnelles Internet haben wollen, Die Liste liegt im Rathaus. „Aber seitdem haben wir nichts mehr gehört“, so der Ortsteilbürgermeister. „Bei uns gibt es weder ISDN-Anschlüsse, die man sinnvoll mit Internet nutzen, noch LTE-Verbindungen, die man buchen kann. Für letzteres stehen die Masten in Ronneburg, sind jedoch alle ausgebucht“, berichtet Matthias Diezel, stellvertretender Ortsteilbürgermeister. Will er selbst daheim Filme oder ähnliches aus dem Internet anschauen, lädt er sie sich zuvor in der Firma herunter „In der Stadt Gera hat man die Möglichkeiten fürs Internet peu à peu erhöht und den Erfordernissen weitgehend angepasst, im ländlichen Raum ist nichts passiert“, so Diezel. Er weiß von etlichen Firmen, die darauf warten – die Pension Kutschbach in Collis will den Hausgästen Internet anbieten, Anhänger Braune braucht es für die tägliche Arbeit. Dieter Karius: „Wir wissen schon nicht mehr, wie wir die Leute vertrösten sollen. Und wir können nicht noch 30 Jahre warten, bis hier etwas passiert.“
Quelle: https://gera.otz.de/web/gera/startseite/detail/-/specific/Immer-noch-kein-Internet-in-Thraenitz-900898632